Mittwoch, 18. März 2009

Und es hat BOOM gemacht - in Winnenden.

Ich hatte heute eigentlich vor unter "Geistesblitze für umme..." ein Zitat zu präsentieren.
Allerdings viel mir beim Nachdenken unter der Dusche dabei der "Amok-Lauf von Winnenden" ein.
"Wenn man von Anfang an alles richtig gemacht hat, ist es gehörig schief gelaufen."
Wenn der Mensch aus Fehlern lernt, was hat er dann nicht gelernt, wenn immer alles Bestens lief?

Wenn nach Amnesty International weltweit täglich 1000 Menschen allein durch den Einsatz von Handfeuerwaffen den Tod finden, ist es dann dramatisch, wenn es an dem Tag auch 15 + 1 Deutschen trifft?

Wenn selbst im computerlosen und ballerspielfreien Busch täglich Leute erschossen werden, ist dann wirklich die böse PC-Technik schuld?


Warum wird überhaupt nach Schuld gesucht? Finden wird man sie sowieso nicht! Vor allem dann nicht, wenn man von vornherein an der falschen Stelle sucht.
Gott bewahre mich davor zu wissen wo und in welcher Form sie zu finden ist - aber sich im allgemeinen mal Gedanken über den Menschen als einzelnen zu machen kann sicher nicht schaden.
Der Zweck heiligt die Mittel.
Zumindest sagt das der deutsche Volksmund. Welchem Zweck könnte diese Tat dann gedient haben? In der Physik redet man immer von Ursache und Wirkung. Und man kann beides nie losgelöst voneinander betrachten, geschweige denn verstehen.

Wenn wir davon ausgehen, dass ein gesunder Mensch zu so einer Tat nicht fähig ist, dann muss er wohl krank gewesen sein - zumindest ist dies immer die augenscheinlichste Erkenntnis die tags darauf in aller Munde ist. Aber welche Krankheit ist es und wie kann sie geheilt werden?

Hier trennt sich dann der Arzt vom Scharlatan. Der Eine hetzt gegen Spielegenres, Waffengesetze, Ideologien und was sich sonst noch bei einem oberflächlichen Blick erkennen läßt. Der Andere schaut unter die Oberfläche und deutet Symtome in ein klinisches Krankheitsbild um.
Naja und zu welcher Kategorie Politiker und Medien gehören muss ich nicht schreiben!

Aber stellen wir uns doch mal die simple aber unbequeme Frage was uns selbst zu einer solchen Tat veranlassen würde. Lassen wir den feinen Unterschied von "in Gedanken" und "in Wirklichkeit" beiseite...

WUT - VERZWEIFLUNG - HOFFNUNGSLOSIGKEIT - GELTUNGSSUCHT

Nur wie kann ein 17-Jähriger aus gutem Hause, dem es an nichts zu fehlen scheint eines, oder auch mehreres davon sein?
Was bringt einen dazu so zu empfinden?

Nun ich bin gerade wütend, weil ich noch immer nicht die PlayStation3 habe, ich bin immer noch verzweifelt, weil ich noch immer nicht den Chefposten inne habe, ich bin immer noch Hoffnungslos, weil ich immer noch nicht das Top-Model zur Freundin habe und meine Geltungssucht ist immer noch unerfüllt, denn ich bin immer noch nicht das Genie, von dem meine Eltern mir weis gemacht haben ich wäre es.

Sind übertriebene Wünsche erzeugt durch die Gesellschaft und breitgetreten durch die Medien der Schlüssel? Ist die daraus resultierende Erkenntnis der Macht- und Hoffnungslosigkeit das Schlüsselloch?

Ist es auffällig, dass uns solche Schreckenstaten nur aus Industrienationen vermeldet werden?
Fehlen "Entwicklungsländern" etwa die oben genannten Gründe? - ich weiß es nicht!

Aber eines weiß ich sicher - weder die Verschärfung von Waffengesetzen, noch ein Verbot von pädagogisch fragwürdigen Spielen wird etwas ändern, genauso wenig wie es hilft die Angehörigen zu verdammen.
1000 Dinge können einem durch den
Kopf gehen, aber nur ein einzig Ding
ist nötig um geistreich zu enden!
*peng*

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